Inhalt
- Worum es geht
- Rumpfbau
- Planänderung und erste Techniküberlegungen
- Innenleben: neue Ruder
- Erste Testfahrt
- 2010: Technische Änderungen
- Die Aufbauten
- Es werde Licht!
- Die Kombüse
- Licht, die Zweite
- Die fertige Beleuchtung
- Lichtkreise
- Die Scheiben und Badeplattform
- Der Salon
- Lipo-Umrüstung
- Aussendetails, Anker und Flybridge
- Der Salon und Deck 2011
- Fertig, für's Erste + Buchempfehlungen
Worum es geht
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Der Nachbau einer Modellbauikone, die auf vielen Seen und Teichen zu finden ist.
Eine Internetsuche mit "robbe marauder" zeigt es!
Ich hatte ursprünglich an den Maßstab 1:10 gedacht. Dann wäre das Modell stattliche 1,50m lang! Da es keinen Bauplan dafür gibt, mache ich diesen selber. Um ihn zu überprüfen wird es ein Testmodell geben.
Rumpfbau
Den Rumpf vom Testmodell bekommt ein Spantengerüst aus 3mm Balsa. Die Beplankung erfolgt mit 1mm Balsa. Außen folgt dann eine Lage Glasfaser.
Hier ein Bild von den Papierschablonen:

Auf dem nächsten Bild ist schon das aufgestellte und verleimte Spantengerüst zu sehen.

Das Heck wird als erstes beplankt, da es durch die Abschrägung etwas kompliziert wird.
Hier hat der Rumpf eine Lage Glasfilament (49g) bekommen und auch schon eine weiße Grundierung. Das Eigengewicht liegt jetzt bei ca. 200g!

Im Hintergrund ist die Amala zum Vergleich zu sehen.
Danach kommen die Decksauflagen an den Rumpfwänden dran. Und die 'Gleitstringer' aus 2mm ABS-Dreikant kommen noch dran, dann ist der Rumpf soweit fertig.
STOP STOP STOP !!! Planänderung
Dieser schöne Rumpf soll nur als Vorlage für einen größeren dienen? Daraus kann ich doch auch ein schönes Modell bauen!
Ja, ich kann und werde genau dieses tun!
Es braucht dann Ruder und Wellen. Für die Wellen bin ich am überlegen ob ich wohl 4mm starke nehme. Ist zwar eine Menge Gewicht gegenüber den optisch passenderen 2mm, aber ich bin später flexibler mit der Propellerauswahl. Technisch sind mir jedoch die 2mm-Wellen lieber, die kann ich einfach mit einem Gummischlauch an die Motorwelle koppeln. Mal sehen.
Als Motoren habe ich mir Mabuchi 280 6V im Direktantrieb ausgedacht. Beide an einen Pure Logic Pro 20 (Kyosho) parallel gekoppelt. Das Teil ist mit EMK-Bremse (abschaltbar)! Mal sehen ob diese Funktion Nutzen bringt. Alternativ wären da noch zwei Speed 400 denkbar.
Die Stromversorgung wird ein 7,2V NiMh-Akku übernehmen.
Rumpfvorbereitung
Für die Einbauten mußte ich natürlich ein paar Spanten zersägen, allerdings ließ ich die vorderen Spanten stehen und füllte den sowieso nicht genutzten Raum mit Polystyrol-Schaum. Auch die Seitenwände achtern bekommen eine Lage. Ergibt jede Menge Auftriebskörper. Mal sehen ob ich das auch mal teste...Nö!

Achtern ist der Sockel für die Ruder erkennbar. Die beiden Kammern vorne sollen später Empfänger und Fahrtsteller aufnehmen. Bleibt also jede Menge Platz für Motoren und Akkus (AA Mignon). Allerdings so, dass später noch die Saloneinrichtung passt. Hier sind die beiden Ruder plus Servo eingebaut.

Alles verbunden mit 1,5mm Messingdraht und Lüsterklemmen als Stellringe. Funktioniert prima. Allerdings vertragen die Schrauben der Lüsterklemmen keine Dauerfeuchtigkeit. Aber das ist ja bei meinem Modell nicht geplant.
Die Ruder sind Graupner Standardruder (35mm) aber in der Höhe gekürzt auf ca 30mm. Jetzt ist der Tiefgang beinahe maßstabsgerecht.
Zumal die zukünftigen Schrauben von Raboesch nur 25mm Durchmesser haben.
Sie werden mit der Unterkante der Ruder abschließen, theoretisch ;)

Bei den Motoren habe ich mich für zwei Speed 400/ 7,2V entschieden. Die sollten mit den 25mm Schrauben klar kommen.
Der Einbau der Antriebswellen dauert noch etwas, da passende 2mm-Wellen schwer zu bekommen sind.
Innenleben
Antrieb
Nach einer kleinen Pause habe ich auf dieser Baustelle Fortschritte zu melden. Da wäre zum einen dass ich die Wellenanlagen jetzt eingebaut habe und einwandfrei laufen.
Dann konnte ich die Akkupacks schon zu Stangen verlöten: Vier mal drei Stück. Fehlen noch die Anschlussleitungen. Diese müssen dann noch mit dem Fahrtsteller verbunden werden. Für die beiden Motoren habe ich einen Motorspant konstruiert. Da dieser aber bei der Entnahme der Akkus stört, ist er herausnehmbar. Einen Akkuwechsel vor Ort habe ich bisher nicht vorgesehen. Nach meinen bisherigen Tests müsste das Boot eine reine Fahrzeit von ca. 1h haben. Dürfte ausreichen. Laden der Akkus dauert dann auch (hoffentlich) ungefähr genauso lange.

Weitere Tests heute ergaben, dass ich den Motorspant noch ein Stück nach hinten versetzen muss, die Motoren sind zu hoch und ragen jetzt in den Salon hinein. Vorher werde ich noch die Wellenenden etwas kürzen.
Ruderanlage
Die werksmäßige Ruderanlenkung der Graupner-Ruder ist bei mir nun endgültig durchgefallen. Entweder ich habe die Muttern so fest angezogen dass garnix mehr ging oder es gab keine feste Verbindung.
Kurzerhand nahm ich Messingblech für die Ruderarme und zwei Lüsterklemmen. Deren Innenleben ist in der Regel auch aus Messing! Die Lüsterklemme auf den Ruderarm gelötet und fertig ist eine stabile und dennoch lösbare Ruderanlenkung.
Angesteuert werden die Ruder von einem alten RS20-Servo (robbe), das tausche ich eventuell noch gegen ein neues, kleineres aus.
Ich denke ich werde dieses Jahr noch die erste Probefahrt machen können...
Testfahrt - 2008
Heute konnte ich meine Kleine mal im Gartenteich testen.
Hier erst mal das Setup:
Links mit großem Kühlkörper der Regler. Die Akkus liegen in Stangen beiderseits der Motoren. Ganz hinten, neben dem Ruderservo der Empfänger.
Fotos konnte ich keine machen, aber dafür Videos am Gartenteich:
Ja und der Schein trügt nicht das Boot krängt leicht nach Backbord ;-)
Bin schon neugierig wie es fährt wenn mal richtig Platz da ist :-)
Die Technik - 2010
Ja, 2009 passierte nicht viel, außer Recherche zum Vorbild.
Der Fortschritt der Modell-Technik ist schon faszinierend: vieles wurde kleiner.
Die Schalterplatte mit Ladebuchse habe ich fertig, zu sehen rechts-unten im Bild mit dem Ladestecker. Darunter der Hauptschalter, Ausführung 2xUM, wenn das Modell aus ist, kann geladen werden. Auf diese Weise kann natürlich auch die Spannung der Akkus gemessen werden, jedoch nur im Stillstand.


Die Aufbauten



Diesem Vorhaben steht aber die große Salonscheibe zum Achterdeck im Weg. Das Dach liegt etwas oberhalb der Scheibenmitte.


Tja, wat nu? Die Scheibe in der Mitte waagerecht durchtrennen? Auf keinen Fall!
Die Idee: Diese Scheibe wird von oben eingeschoben...

Dazu sind die Führungsschienen zweiteilig. Sie dienen auch als Fensterrahmen. Sind also auf Höhe des Flybridgebodens unterbrochen.

Hier noch einen Blick in den Salon vom Achterdeck aus, wenn das Dach fehlt:

Es werde Licht!!!
Na ja, zumindest der untere Fahrstand kann jetzt auch im Dunkeln gefunden werden...

Abmessungen: 43mm breit und 13mm hoch bei 20mm Tiefe. Material: Karton
Befeuert wird das Ganze mit drei weißen SMD-LEDs (0605), die ich auf Streifenplatinen gelötet habe. Alle drei in Reihe geschaltet kommen dann an den 7,4V LiPo, wie im Bild.
Ohne Frontplatten sieht das dann so aus:

Ach ja, das Gehäuse ist innen silbern lackiert.
Als nächstes kommen die LEDs für die Kombüse/Galley ...
Die Kombüse

Sie liegt versenkt an Backbord vor dem Salon. An Steuerbord ist der Fahrstand mit Kabine darunter. Hier alles nur angedeutet.

Hmmm...ich scheine ja einen Faible für kleine Sachen zu entwickeln.
Licht die Zweite
Hier ein großes Bild einer kleinen Sache:

5mm hoch und 4mm Dick.
Leuchtmittel: LED Weiß Bauform 0603 (SMD) Lampenkörper: 4mm Acrylglasstab, massiv
Bauweise:
- Den Glasstab habe ich an einem Ende aufgebohrt (2mm-Bohrer) und dann 5mm abgesägt.
- Die LED auf eine flexible Streifenplatine aufgelötet.
- An dieser Folie dann Kupferlackdraht angelötet.
- Die Einheit dann von unten in den Lampenkörper geschoben und mit nem Tropfen Kleber verschlossen. Farbe drauf, fertig !
Da die LED ein kalt-weißes Licht aussendet, bin ich mit stark verdünntem Orange (Marabu-Acryl) d'rübergegangen.
Apropos klein, hab mal ein paar Positionslichter gebastelt:

Jeweils zwei LEDs der Bauform 0805 in Reihe geschaltet auf nem Stückchen Leiterplatte.
Natürlich könnt ich auch blos EINE LED, in normaler Größe nehmen, aber dann hätte ich mehr Spannungsabfall am Vorwiderstand.
In der jetzigen Konfiguration sind alle vier LEDs in Reihe mit einem 100Ohm-Widerstand, der erlaubt sogar 10V Gesamtspannung, die der 2S-LiPo aber (hoffentlich) nie bringen wird.
Eingebaut und mit etwas mehr Strom leuchtet das sogar richtig.

- Reling Handläufe
- Flybridgemöbel
- Belegklampen
- Ankerwinde+Anker
- Couch und Tisch im Salon
- Niedergang zum Salon
- Beleuchtung Salon
- Lüftungsgitter der Motorraumzuluft seitlich
Jede Menge also noch!
Die fertige Beleuchtung


Lichtkreise
- Salonlicht
- Kabinen vorne+hinten
- Flybridgelicht
- Scheinwerfer

Eine abgeflachte LED leuchtet die Flybridge aus:

Insgesamt verbaute LEDs: 27 Zum größten Teil SMDs.
Die Schaltzentrale befindet sich im Heck. Dort sind untergebracht: Empfänger, Ruderservo, die beiden Hauptschalter und der Sonderfunktionsschalter. Dieser klebt mit Klettband auf der Lukenunterseite.
Scheiben
Badeplattform

Salon


Die Umrüstung auf LiPo-Betrieb
Wegen des zu hohen Gewichtes ist eine Veränderung nötig. Weiter mit den Nickelzellen experimentieren wollte ich nicht mehr. Aber warum nicht mit Lithium-Polymer-Akkus?
Alle Akkus auf dem Markt, die in Frage kamen waren jedoch zu lang, als dass ich einen hätte quer einbauen können. Also blieb nur die Längsrichtung. Da aber die Motoren sehr dicht beieinander stehen konnte der Akku nicht liegend untergebracht werden. Was wiederum bedeutet, dass der Motorspant weichen musste!
Die beiden Motoren sind jetzt mit separaten Motorhalterungen aus Schlauchschellen befestigt. Ein kleiner Kompromiss, mit dem ich leben kann.
Als Folge müssen auch Teile der Elektrik geändert werden: Die Nickel-Akkus habe ich vorher über eine Ladebuchse im Schaltbrett achtern laden können, ohne sie aus dem Boot herausnehmen zu müssen. Das geht mit dem LiPo nicht. Diesen kann ich nur ausserhalb laden. Somit entfällt dann natürlich die Ladebuchse.

- Neuer Akku: 2S/ 2600mAh von Graupner #7652.2 G3,5.
- Fahrtregler: AS 12/40 RW EASY EVO II LiPo von modellbauregler.de

Die ersten Tests im Gartenteich zeigten einen noch flotteren Anzug der Motoren.
Aussendetails
Mit dem Aufbau bin ich auch weitergekommen. Oder besser gesagt der Reling. Die ist nämlich fertig. Der schwierigste Teil war die Reling am Heck. Sie geht dort in die Badeplattform über.


Da ich die Badeplattform aber schon vorher komplett fertig gestellt habe, schloss sich eine Lötverbindung aus! Ich habe die Stufen und die Reling dann mit der Badeplattform verklebt. Geht mit Sekundenkleber ganz gut. Leider wird dieser mit der Zeit weiß. Ich hoffe dass das nicht so schlimm wird.
Auch schon montiert sind die Luftgitter für die Motorraumbelüftung an den Seiten.

Material: Einfache Vierkantleisten aus einer PS-Platte geschnitten.
Der Anker
Ein Anker darf nicht fehlen. Dieser ist einem ROCNA nachempfunden und besteht aus drei Teilen: Dem Bügel, der Fluke und dem Halter
Das erste Bild zeigt den Anker noch vor dem Vernickeln. Hochglanzpoliert, wie die Reling, ist er aber nicht. Ich wollte einen Effekt erzielen, der ihn verzinkt erscheinen lässt.
Der Anker auf dem Bug

Hier sogar schon mit Ankerwinde (aus Resten) und gekauften Metallklampen zu sehen.
Flybridge
Auf dem Oberdeck sitzt jetzt der Skipper auf seinem Stuhl. Die Figur stammt von Preiser (1:25, Modell „Adam“). Der Stuhl entstand aus einer Kunststoffröhre. Ebenso der Standfuß. Eine Rettungsweste ist auch vorhanden.

Der Salon, die Zweite -2011
Im vorigen Teil habe ich ja schon über den Bau der Sitzecke geschrieben. Zusammen mit einem kleinen Tisch aus Balsaholz vervollständigen sie den Salon. Die Teile sind nicht fest montiert. Die Couch ist zwischen Bodenplatte und Seitenwand geklemmt. Der Tisch ist von oben mit einem Zahnstocher gesteckt.
Um an den Akku zu kommen muss ich die beiden Bodenplatten entfernen:
- Tisch abziehen
- dann die Couch herausdrehen
- die große Salonplatte herausnehmen
- zuletzt die vordere Bodenplatte mit dem Sitz
Es ist etwas fummelig, aber es geht.


An Deck
Die Reling besteht aus Messingdraht, den ich dann von Hand vernickelt habe. Die Handläufe rund um den Aufbau sind dagegen aus versilbertem Kupferdraht (Elektronikbedarf). Da sie von sich aus schon schön silbrig glänzen. Das bringt aber auch den klassischen Nachteil von Silber mit sich: Es läuft mit der Zeit an! Abhilfe schafft hier nur lackieren mit Klarlack.
Auch die Klampen sind aus Metall. Ursprünglich waren sie brüniert. So, dass ich auch sie vernickelt habe. Allerdings nicht hochglanzpoliert. Das ging irgendwie nicht.
Eine Rettungsinsel ist auch mit an Bord. Sie liegt jetzt unter der Heckleiter. Eine Rettungsweste hängt an der Steuerbordwand der Flybridge.
Ein Radardom darf auch nicht fehlen.
Von den Beschlagteilen sind nur ein paar handelsübliche Fertigteile:
- Klampen
- Scheinwerfer
- Horn
- Rettungsweste
- Lenkräder
- Fahrerfigur
Der Rest ist selbst gemacht.


Fertig, für's Erste
Die Technik arbeitet wie sie soll.
An Deck ist alles klar.
Die letzten Arbeiten beendet
Ich habe etwas über ein Jahr daran gearbeitet. Natürlich in Etappen. Ich war mehr als einmal frustriert, ob der doch recht komplizierten Formen vom Aufbau. Aber, je mehr das Modell einer Marauder ähnlich wurde, desto mehr wurde ich motiviert.
Und wenn ich sie mir jetzt so betrachte, finde ich sie gelungen. Der Aufwand hat sich gelohnt.

Einen Namen habe ich auch gefunden: VALADA -> Die Seherin
Leider war meine Holzkonservierung an einigen Stellen wohl doch unzureichend, so dass das Balsaholz aufquoll.
Die dünne Glasfaserlage außen konnte diesen Kräften leider nicht widerstehen.
Um das zu korrigieren, habe ich den Rumpf außen nochmal mit einer Lage Glasfaser belegt.
2011 konnte ich die Kleine auch auf der Elbe in Hamburg ausführen. Im Rahmen eines Treffens der IG Yachtmodellbau.
Ein kleiner Bericht ist auch im Sonderheft "Motoryachten" der Zeitschrift "SchiffsModell" vom Neckar-Verlag zu finden.
Buchempfehlungen,
die alle wohl nur noch antiquarisch zu finden sind:
- Motoyachtmodelle, H.P.Rehbein, Neckar Verlag, 1992 -> Grundlegendes zu Yachten und Freizeitbooten
- Das Innenleben von Schiffsmodellen, H.P. Rehbein, Neckar Verlag, 1990
- Schiffsmodell-Rümpfe, Helmut Drexler, Neckar Verlag, 1990 -> Grundlagen!!!
- Schiffsmodell fahren bei Wind und Wetter, Horst Flohr, Neckar Verlag, 1984 -> Schon beim Bau sollte auf Seetüchtigkeit geachtet werden. Viele Denkanstöße!
- Faszination Superyachten, Bert Elbel, Neckar Verlag, 1998 -> Auch mit Grundlegenden Überlegungen und sehr inspirativ
PS: Den Plan eine größere Schwester in1:10 zu bauen habe ich mittlerweile aufgegeben.
PPS: 2025/2026 wird die Kleine weiter verfeinert mit Beiboot etc.




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